Was ist ein Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte?
Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ist eine Straftat nach § 113 des Strafgesetzbuches (StGB) in Deutschland. Sie liegt vor, wenn jemand mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt Widerstand gegen eine Amtsperson leistet, die eine Vollstreckungshandlung vornimmt.
Merkmale sind:
Täter: Jede Person, die den Widerstand leistet.
Opfer: Amtsträger (z. B. Polizisten, Gerichtsvollzieher) oder Soldaten der Bundeswehr in bestimmten Einsätzen.
Handlung:
- Gewalt: Eine körperliche Einwirkung auf den Beamten oder eine Sache (z. B. Wegstoßen, Treten, sich Losreißen).
- Drohung mit Gewalt: Ankündigung einer gewaltsamen Handlung (z. B. „Wenn du mich anfasst, schlag ich dich!“).
Vollstreckungshandlung: Der Beamte muss eine rechtmäßige dienstliche Maßnahme durchführen, z. B. eine Festnahme oder eine Durchsuchung.
Beispiele für Widerstand gegen Vollsteckungsbeamte:
1. Körperlicher Widerstand
- Eine Person soll von der Polizei festgenommen werden und reißt sich los, um zu flüchten.
- Bei einer Verkehrskontrolle schlägt ein Autofahrer die Hand des Polizisten weg, um die Herausgabe seines Führerscheins zu verweigern.
- Ein Demonstrant setzt sich auf den Boden und verschränkt die Arme, um sich einer Räumung zu widersetzen.
2. Drohen mit Gewalt
- Ein Passant ruft einem Polizisten zu: „Wenn du mich anfasst, breche ich dir den Arm!“
- Ein Mann wird bei einer Verkehrskontrolle aufgehalten und sagt zum Beamten: „Ich hole gleich meine Jungs, dann seht ihr, was passiert!“
3. Bewaffneter Widerstand (schwerer Fall)
- Ein Täter bedroht einen Polizisten mit einem Messer, um sich einer Festnahme zu entziehen.
- Ein Verdächtiger schleudert eine Glasflasche in Richtung eines Polizeibeamten, um dessen Maßnahme zu verhindern.
4. Indirekter Widerstand
- Ein Gerichtsvollzieher will eine Zwangsräumung durchführen, aber der Mieter barrikadiert die Tür mit Möbeln, um den Zutritt zu verhindern.
- Ein Mann legt sich unter sein Auto, als es abgeschleppt werden soll, um den Polizeieinsatz zu blockieren.
Was ist die Strafe für Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte?
Grundstrafe: Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder Geldstrafe.
Besonders schwerer Fall (z. B. bewaffneter Widerstand): Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis zu 5 Jahren.
Wenn der Täter den Widerstand durch eine tätliche Handlung leistet: Strengere Strafen möglich
Was tun bei einer Vorladung oder Anklage wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte?
Bei einer Vorladung oder Anklage sollten Sie immer einen Strafverteidiger / Fachanwalt für Strafrecht um Rat fragen. Wie geben Ihnen einen kostenlose Ersteinschätzung. Je früher Sie zu uns Kontakt aufnehmen, desto besser können wir Sie beraten und unterstützen.